Zwischenfall
Hast ein Messer dabei?
Wie ist dein Wurfsack gepackt?
Hält dein Brustgurt der Schwimmweste?
Also die Schwarzach im Defreggental ist nach den Regenfällen der letzten Nacht gut gefüllt. Wir warten im Cafe direkt über dem Fluss noch einwenig ab, bis der optimale Wasserstand erreicht ist. Wir legen los. Die erste Fahrt geht glatt, ein wenig druckvoll bei 65cm, aber höchstoptimal. Der secondrundoublefun hat dann aber schon zu viel im Bach und wird ziemlich fordernd. Es schwimmt wer im Galleriekatarakt weil sich ein massiver Baum gelöst hat und fast quer im Fluss liegt. Boot obendrüber, Fahrer unten durch, ist knapp gutgegangen. Er kommt gleich raus, nur das Boot wickelt sich in der Mitte um einen Stein.
Es ist schwer hin zu kommen. Am Weg dorthin löst sich auch noch der brustgurt. Als Springer hätte er jetzt gröbere Probleme, nur er ist schon in der Mitte beim Stein angelangt. Wir fixieren ein Seil am Spitz, bauen einen Flaschenzug, aber es rührt sich nichts. Das Wasser steigt. Der Platz am Stein in der Mitte wird weniger und wir beschließen nach vergeblichen Versuchen abzubrechen und darauf zu warten bis das Wasser gegen Abend wieder sinkt. Vom Stein weg gibt es nun 2 Möglichkeiten, den Weg zurück auf die falsche Seite wo kein Weg dem Fluss entlangführt oder der Schwumm hinüber.
Der Abschnitt unterhalb ist mit einem, der den Wurfsack wirft und mich im Boot abgesichert. Der Schwimmer löst sich vom Stein um rüber zu schwimmen. Doch plötzlich ein Ruck und Stopp. Er verschwindet blitzartig unter der Wasseroberfläche, ab und zu erkennt man im trüben Wasser der Strömung noch den weißen Helm. Keiner kann zu dem Zeitpunkt erkennen warum er gepinnt ist. Er kämpft verzweifelt darum ab und zu den Kopf aus dem Wasser zu drücken, doch die Versuche werden weniger. Die Uhr läuft.
Ich springe aus dem Boot und renne nach oben. Verzweiflung macht sich breit. Ich erkenne dass ein Seil vom Boot sich direkt zu ihm nach unten spannt. Nun wird mir klar, dass der Schwimmer sich nicht um einen Baum sondern in seinen eigenen Wurfsack verwickelt hat, der anscheinend noch im Boot unter Wasser fixiert ist und sich abgewickelt hat. Ich schreie zum anderen Ufer und hoffe, dass von dort eine Idee kommt wie man helfen könnte.
Es ist klar er kann sich nicht befreien. Keine Chance auch nur annähernd die Arme Richtung Körper zu bringen, noch irgendwie sich aus der Schlinge zu winden. Der Körper taucht nun nicht mehr auf.
Ein Messer: Ich hab seit Jahren ein Messer bei mir und es noch nie brauchen können. Doch heute ist es die einzige Chance zu helfen. Das ist mir nun klar geworden. Das Scheißding bekomm ich fast nicht auf. Die Sicherung ist verrostet. Doch schließlich kann ich mit gezücktem Messer in der einen Hand und mit dem Seil, das zum Boot gespannt ist, in der anderen Hand mich durch die Strömung in die Mitte kämpfen. Ich verliere mehrmals den Halt, komme trotzdem hin und hacke in einem Streich mit dem Messer das extrem gespannte Seil durch. Es macht so ein schnalzendes Geräusch und gibt ihn sofort frei.
Wie ist dein Wurfsack gepackt?
Hält dein Brustgurt der Schwimmweste?
Also die Schwarzach im Defreggental ist nach den Regenfällen der letzten Nacht gut gefüllt. Wir warten im Cafe direkt über dem Fluss noch einwenig ab, bis der optimale Wasserstand erreicht ist. Wir legen los. Die erste Fahrt geht glatt, ein wenig druckvoll bei 65cm, aber höchstoptimal. Der secondrundoublefun hat dann aber schon zu viel im Bach und wird ziemlich fordernd. Es schwimmt wer im Galleriekatarakt weil sich ein massiver Baum gelöst hat und fast quer im Fluss liegt. Boot obendrüber, Fahrer unten durch, ist knapp gutgegangen. Er kommt gleich raus, nur das Boot wickelt sich in der Mitte um einen Stein.
Es ist schwer hin zu kommen. Am Weg dorthin löst sich auch noch der brustgurt. Als Springer hätte er jetzt gröbere Probleme, nur er ist schon in der Mitte beim Stein angelangt. Wir fixieren ein Seil am Spitz, bauen einen Flaschenzug, aber es rührt sich nichts. Das Wasser steigt. Der Platz am Stein in der Mitte wird weniger und wir beschließen nach vergeblichen Versuchen abzubrechen und darauf zu warten bis das Wasser gegen Abend wieder sinkt. Vom Stein weg gibt es nun 2 Möglichkeiten, den Weg zurück auf die falsche Seite wo kein Weg dem Fluss entlangführt oder der Schwumm hinüber.
Der Abschnitt unterhalb ist mit einem, der den Wurfsack wirft und mich im Boot abgesichert. Der Schwimmer löst sich vom Stein um rüber zu schwimmen. Doch plötzlich ein Ruck und Stopp. Er verschwindet blitzartig unter der Wasseroberfläche, ab und zu erkennt man im trüben Wasser der Strömung noch den weißen Helm. Keiner kann zu dem Zeitpunkt erkennen warum er gepinnt ist. Er kämpft verzweifelt darum ab und zu den Kopf aus dem Wasser zu drücken, doch die Versuche werden weniger. Die Uhr läuft.
Ich springe aus dem Boot und renne nach oben. Verzweiflung macht sich breit. Ich erkenne dass ein Seil vom Boot sich direkt zu ihm nach unten spannt. Nun wird mir klar, dass der Schwimmer sich nicht um einen Baum sondern in seinen eigenen Wurfsack verwickelt hat, der anscheinend noch im Boot unter Wasser fixiert ist und sich abgewickelt hat. Ich schreie zum anderen Ufer und hoffe, dass von dort eine Idee kommt wie man helfen könnte.
Es ist klar er kann sich nicht befreien. Keine Chance auch nur annähernd die Arme Richtung Körper zu bringen, noch irgendwie sich aus der Schlinge zu winden. Der Körper taucht nun nicht mehr auf.
Ein Messer: Ich hab seit Jahren ein Messer bei mir und es noch nie brauchen können. Doch heute ist es die einzige Chance zu helfen. Das ist mir nun klar geworden. Das Scheißding bekomm ich fast nicht auf. Die Sicherung ist verrostet. Doch schließlich kann ich mit gezücktem Messer in der einen Hand und mit dem Seil, das zum Boot gespannt ist, in der anderen Hand mich durch die Strömung in die Mitte kämpfen. Ich verliere mehrmals den Halt, komme trotzdem hin und hacke in einem Streich mit dem Messer das extrem gespannte Seil durch. Es macht so ein schnalzendes Geräusch und gibt ihn sofort frei.
Ich erkenne nicht, ob er bei Bewusstsein ist und rutsche deshalb in die Strömung, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Hab ich Schiss, denn ich weiß nicht ob da noch eine Schlaufe im Wasser wartet. Beine voraus und Hintern in die Höhe. 30m vor mir taucht der weiße Helm zwischen den Wellen auf. Die Strömung setzt mir zu. Oft nehm ich unfreiwillig einen Schluck, schließlich versuche ich mich zu entspannen, weil aktiv schwimmen kann man da nicht. Nirgendwo eine Kehre und immer wieder den weißen Helm in Sicht. Zumindest macht mir das Hoffnung, denn der Kopf geht nicht nach unten. Nach endlosen Minuten endlich ein Kajak von hinten. Nun kämpf ich ans Ufer, was aber dauert, schrei dem Kajaker zu, wo der weiße Helm ist und renne durchs Dickicht nach unten.
Durchs dichte Grün erkenn ich beide an einen Baum gelehnt im Gras sitzen. Keine Euphorie, ein wenig Dankbarkeit, aber hauptsächlich Ernüchterung, wie schnell das gehen kann: eine Minute vorher noch am Felsen, dann voll im Todeskampf und dann wieder fix und fertig, von den Steinen Grün und Blau geprügelt im Gras sitzend. Shit happens.
Wir dürfen lernen:
1. Messer immer dabei
2. Brustgurt checken und richtig einfädeln
3. Kein Knopf und keine Schlaufe am Ende des Wurfsackes
4. Aus dem Wurfsack darf nichts rausschauen, sodass er sich nicht von selbst abwickeln kann
5. Fahre niemals alleine
6. Kein Schwimmen wenn Seile in der Nähe sein sollten
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